Ich kann mir schon vorstellen dass es da von Seiten der Stadt einfach zu lange dauert, etwas zu genehmigen oder neue Auflagen gemacht werden und Paul das ganze mittlerweile nervt. Er sagte doch im Podcast, dass er sofort wenn die Genehmigungen da sind, eine Eisfläche mit Zeltdach aufstellen würde. Ist ja jetzt auch schon wieder Monate her. Weiß nicht wieso solche Gespräche mehrere Monate/ Jahre dauern.
Also für mich als Außenstehender, sieht’s für mich so aus, als würde die Stadt das ganze nicht so wirklich wollen. Egal ob Lindemann oder zweite Eisfläche.
Ich habe auch den Eindruck, dass es auf Seiten der Stadt nicht gerade zügig voran geht, aber wen überrascht das ernsthaft?
Das sollte jeder mitbekommen haben, der die letzten 20 Jahre nur mal ansatzweise an das Thema rangeschmeckt hat.
Trotzdem ist das in Summe leider von allen Seiten eine Provinzposse sondergleichen, was ja auch schon häufiger zur Sprache gekommen ist.
Angefangen von den großspurigen Verkündungen rund um "super-moderne Champions-League-Halle" (Leute, bleibt mal auf dem Teppich), die Tatsache, dass man sich nicht um die Social Media-Präsenzen bei der Umbenennung gekümmert hat, nicht erreichbare Mailadressen, Ticketchaos in den Playoffs, die unterwältigende Vermarktung des an sich einzigartigen (Nachhaltigkeits-)Konzepts, ein Management mit Eignungsvoraussetzung 89ers-Spieler bis nun hin zum öffentlichen Mit-Dem-Finger-Aufeinander-Zeigen.
Übrigens liest sich die Stellungnahme der Stadt durchaus nicht so sinnfrei:
Zitat von Lindemann-Konzertabsage: Stadt Kassel widerspricht Veranstalter
Laut einer offiziellen und in den sozialen Medien geposteten Stellungnahme, widerspricht die Stadt Kassel den Angaben des Konzertveranstalters MM bezüglich der Absage des Konzerts von Till Lindemann morgen Abend (18. Nov.) in der Nordhessen-Arena. Sie erklärt, dass für das Regelgeschäft in der Eissporthalle, also Sportveranstaltungen, bei denen sich die Zuschauer auf den Tribünen aufhalten und nur die Sportler, Schiedsrichter und Betreuer auf dem Fläche im Innenraum, eine Genehmigung bestehe.
Werde die sich noch immer im Umbau von der Eissporthalle zu einer Multifunktionshalle befindliche Nordhessen Arena jedoch für andere Zwecke genutzt, werde eine Baugenehmigung benötigt. „Dieses Verfahren dient ganz praktisch dazu, Gefahren zu erkennen und abzuwehren, wie zum Beispiel durch Regeln für den Brandschutz oder Sicherheitskonzepte“, schreibt die Stadt.
Entsprechende gesetzliche Vorgaben beruhten dabei nicht zuletzt auf Erfahrungen aus vergangenen Katastrophenereignissen. „Werden bei einem Antrag gesetzliche Anforderungen nicht erfüllt, kann keine Genehmigung erfolgen“.
Ein vollständiger Antrag liegt nicht vor
Voraussetzung einer Genehmigung für eine Konzertveranstaltung sei zunächst „das Vorliegen eines vollständigen Antrags“. Das sei nicht der Fall, es liege aktuell „kein Antrag samt aller erforderlichen Unterlagen für eine temporäre Nutzungsänderung für die Konzertveranstaltung Till Lindemann am 18.11.2023 vor“, so die Stadt weiter.
Zum zeitlichen Ablauf schreibt die Stadt, der Veranstalter habe die Bauaufsicht erstmals Mitte Oktober kontaktiert, der schriftliche Antrag sei am 19. Oktober eingegangen. Er sei sofort bearbeitet worden. „Nach Rückmeldung aller zu beteiligenden Fachämter und -behörden wurden Unterlagen nachgefordert“, heißt es weiter. Das sei nicht passiert.
Formal gelte der Antrag also als zurückgenommen, weswegen keine Genehmigung erteilt werden konnte. Das sei den Verantwortlichen in Gesprächen mit der Bauaufsicht erklärt worden.
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Wenn hier auch so gearbeitet wurde, wie in den anderen Bereichen, kann die Stadt nicht viel dafür. Vielleicht ist es einfach Quark, auf eine halbe Baustelle ohne Umwidmung schon Weltstars einzuladen. Fasst das o.g. Problem im Grunde nochmal zusammen: Zu schnell zu groß gedacht und gefühlt.
Zwar kann man dem entgegnen, dass in der "alten" Eissporthalle auch schon Konzerte im Innenraum stattgefunden haben, aber es scheint, als habe man sich da zu sehr drauf verlassen, statt erstmal alles abzuklären.
Wie auch immer.
Sinizin hat doch schon im Sommer gesagt, dass er bezweifelt, dass das Konzert überhaupt stattfinden wird. So ist es nun auch gekommen. Wer zweistellig Millionen in die Hand nimmt, darf nicht primär von Lust getrieben sein.
Das ist ehrlich gesagt ein sehr großes Alarmsignal für den Standort.. 