Zunächst vielen Dank für eure zahlreichen Rückmeldungen! Ich möchte gern auf das ein oder andere eingehen und hoffe, dass ich nichts wichtiges übersehen habe.
Vorab eine Frage, Steffen: Warum greifst du das auf? Aus deinem persönlichen Interesse, weil du nochmal ausgeholfen hast? Oder ist das in einer gewissen Art und Weise "offiziell", sprich vom Team?
Es ist nicht "offiziell", aber ich habe die Sprade-Jungs natürlich gefragt, ob Interesse daran besteht das Thema nochmal aufzugreifen, was auch bejaht wurde. Zum einen, um gewisse Entscheidungen/Vorgänge, die passiert sind, näher erläutern zu können, zum anderen natürlich auch, um ein kritisches Feedback zu erhalten und das Produkt auf dieser Grundlage weiterentwickeln zu können. Darin liegt eben auch mein persönliches Interesse; ich war immerhin für drei Jahre Teil des Kasseler Sprade-Teams und bin, wie erwähnt, mit ihnen immer noch in Kontakt, weswegen mir die Sache einfach am Herzen liegt.
Für mich hat er einfach wenig Ahnung vom Sport an sich. So kommt es zumindest rüber.
Mit dem zweiten Satz triffst du im Grunde den Kern der Problematik. Wie erwähnt bin ich der Meinung, dass er sehr viel Ahnung vom Sport hat, aber offensichtlich ist es so, dass er dies noch nicht in der Form rüberbringen kann. Ins gleiche Horn stößt u. a. Fastpuck ja auch. Aber das ist von euch einfach ein wichtiger Hinweis, mit dem sich arbeiten lässt und selbiges trifft auch auf Fastpucks Hinweis zur Aufgabenteilung der beiden Kommentatoren zu.
Wahrscheinlich haben bei den Huskies in den Play Offs zwischen 5000- 10000 Menschen 10.-€ ausgegeben um das Spiel zu erleben . Positiv gestimmt und voller Vorfreude.
Das erste was sie zu sehen bekommen haben, waren 2 Menschen , welche katastrophal ausgeleuchtet mit Masken im Dunkel standen , um etwas über das Spiel zu erzählen. Geisterstunde in der Eissporthalle. Dies war akustisch auch maximal semi gut zu verstehen.
Inhaltlich war das völlig o.k. Aber sorry. entweder investiere ich irgendwann in ein paar Lampen, moderiere aus dem off oder suche mir einen anderen Ort und zeichne das vorher auf. Wie man es macht, haben die (Ober) Schwaben vorgemacht.
Zunächst allgemein zum Vorbericht: Bei den Huskies ist der Vorbericht Teil der Übertragung seit irgendwann Ende 2017, übrigens als einer der ersten Sprade-Standorte. Damals haben wir uns bewusst gegen eine Aufzeichnung aus einem sterlien (höhö) Raum und für eine Live-Übertragung aus der stimmungsvollen , aber nicht so gut beleuchteten Halle entschieden, um die Atmosphäre möglichst gut rüberzubringen. Auch wenn durch die fehlenden Zuschauer diese Atmosphäre in dieser Spielzeit nicht mehr so intensiv transportiert werden konnte, wurde am Ort des Vorberichts festgehalten. Dies hatte auch logistische Gründe, da ca. 15 Minuten vor Spielbeginn immer sichergestellt war, dass jeder Ehrenamtliche da ist, was bei einer Aufzeichnung weit vorher nicht immer sichergestellt wäre.
An der Ausleuchtung durch ectra Lampen scheitert es sicherlich nicht, diese kommen beim Vorbericht auch zum Einsatz (ist teilweise auch auf JMD-Fotos auf Facebook zu sehen). Das dennoch transportierte verdunkelte Bild liegt möglicherweise an der Kamera, die beim Vorbericht verwendet wird - deswegen ist auch das ein nützlicher Hinweis von dir, der aufgegriffen werden kann.
Und auch in der Drittelpause sehe ich es ein wenig anders als Du. Mindestens 2x10 min lässt man das Publikum alleine mit der Eismaschine .
Das stimmt einfach nicht. Ich habe extra nochmal nachgefragt: Beim Spiel am 14. Mai waren es die von mir gestern erwähnten vier Minuten und zuvor fünf bis sechs Minuten. Ich bin ja bei dir, dass man auch diese Zeit noch anders ausfüllen kann, aber es handelt sich dabei definitiv nicht um zehn Minuten.
Man hat verletzte Spieler, wieso holt man die nicht als Experten dazu? Die können dann wirklich interessante Dinge erzählen.
Derek Dinger kam in dieser Spielzeit ja schon als Co-Kommentator zum Einsatz. Mehr solcher Einsätze sind sicher irgendwie irgendwann möglich, aber hier sollten wir auch bedenken, dass die sportliche Leitung, je weiter die Saison voranschritt, aufgrund des Infektionsrisikos immer strenger darauf geachtet hat, dass die Spieler möglichst wenig mit Personen, die sicher außerhalb des Mannschaftskreises befinden, in Kontakt kommen. Aus gutem Grund und letztlich sicher auch mit Erfolg, wie wir heute wissen. Und ein verletzter Spieler wäre als Co-Kommentator unweigerlich mit den "externen" Sprade-Jungs in Kontakt gekommen. In der bevorstehenden Spielzeit ist sowas aber hoffentlich regelmäßiger möglich.
Wir haben halt auch alle gesehen, dass es an anderen Standorten klappt. Für den selben Preis wohlbemerkt.
Das möchte ich nochmal für einen allgemeinen Hinweis nutzen. Für den selben Preis siehst bei anderen Standorten aber auch:
- keine oder reduzierte Vorberichte
- Eine Kameraführung, durch die du drohst seekrank zu werden
- Replays, die sich lediglich auf Tore beschränken
- Parteiische, wenig regelfeste und auf den Gegner schlecht vorbereitete Kommentatoren
- Regiefehler (falsche Kameras im Bild oder alte Grafiken eingeblendet)
Ich liste das nicht auf, um Dinge, die in Kassel nicht optimal laufen, zu rechtfertigen, ich denke ich habe schon verdeutlicht, dass das nicht meine Absicht ist. Aber bei der ganzen Diskussion sollten wir uns auch nochmal klar machen, dass das abliefern der Basics an anderen Standorten nicht selbstverständlich sind. Und was das betrifft sind die Kasseler Sprade-Jungs in meinen Augen einfach ne Bank! Da wird im Normalfall jede strittige Szene, ob Foul oder Abseitsentscheidung, per Replay aufgelöst, die Regiearbeit (Auswahl der Kameras) funktioniert gut und einen Abbruch der Übertragung aus technischen Gründen inklusive Rückerstattung der Einnahmen gab es in den zurückliegenden fünf Jahren kein einziges mal. Ich finde, dass all das zu selten gewürdigt wird, weil es durch das zuverlässige Abliefern der Jungs schon zur Selbstverständlichkeit geworden ist.
Deswegen kann ich solch eine Position aus dem Final-Thread auch überhaupt nicht teilen:
Kassel hatten vor 1,2 Jahren mit einer der besten Übertragungen auf Sprade.
Mittlerweile gehört Kassel zu einen der schlechtesten.
Noch etwas allgemeines Thema Weiterentwicklung: Zur Saison 2016/17 starteten die Huskies ins Sprade-Abenteuer mit einer technischen Ausstattung, von der man nur träumen konnte. Während viele andere Clubs zu dem Zeitpunkt noch mit einer Kamera und ohne Replays und laufende Uhr unterwegs waren, entschied sich Simon Kimm damals für das Motto "Wenn wir es machen, dann machen wir es richtig". Hieß: Eine Führungskamera, Einbindung der Übertorkameras, zwei Hintertorkameras und die wandernde Domcam, dazu die Möglichkeit, ein Scoreboard mit laufender Uhr einzubinden. Heißt aber auch: Wenn du auf so einem hohen Niveau startest, ist in Sachen Weiterentwicklung natürlich weniger Luft nach oben, zumal danach auch nicht mehr die finanziellen Mittel für teurere Anschaffungen freigemacht wurden. Trotzdem finde ich, dass die Qualität nie wirklich stagniert hat. Bei der Bildqualität gab es stetiger Verbesserungen, den Vorbericht habe ich ja schon erwähnt und gegen Saisonende wurde mit der Grabenkamera, die das Tor unterm Heuboden abdeckte, ein weiteres Element hinzugefügt. Und in der neuen Saison wird das neue, hellere LED-Licht sicher auch hilfreich sein.
Nochmal, ich mag normalerweise nicht den Blick ins Museum, weil du dir für die Vergangenheit im Hier und Jetzt wenig kaufen kannst. Aber vielleicht hilft der Blick doch, um gewisse Dinge rund um die SpradeTV-Übertragung der Huskies anders einordnen zu können.