Meine persönliche sportliche Anspruchshaltung ist sogar niedriger als die propagierte Meisterschaft gewesen. Für mich persönlich wäre ein Ausscheiden im Halb- oder auch Viertelfinale mehr als akzeptabel, WENN nicht die propagierten Ansprüche der Huskies selbst andere wären, denn dann nehme ich diese Ansprüche natürlich an und messe die Huskies daran. Und wenn dann schon auf der Abschlussfeier 2016 die Titelverteidigung proklamiert wird und man dieses Ziel nicht korrigiert sondern immer wieder in den Interviews das "Wir wollen wieder Meister werden" propagiert, dann ist das die Messlatte, an denen sie sich messen lassen müssen, und an der sie auch von den Fans, egal ob Die-Hard oder Eventie, messen lassen müssen, wenn diese dieses Ziel ebenfalls gesetzt haben.
Und genau da liegt dann das Problem, wenn die Realität anders aussieht, denn genau dann kostet das wieder ein paar Fans (in diesem Fall wahrscheinlich eher Eventies), die dann einen kassierten Sweep gegen Frankfurt sehen und natürlich entsprechend enttäuscht sind. Wenn dazu noch das Erlebnis Eissporthalle mit all seinen wenigen Höhen und vielen Tiefen dazukommt, leidet das Image. Wir sind von weit über 1000 Dauerkarten trotz Meisterschaft auf einen Wert unter 1000 gesunken in der vergangenen Saison, das sollte mal zu denken geben.
Und den Eventies (und ehrlich gesagt auch mir) ist die Zeit von 1990-1995 relativ wuppe, wenn die Halle JETZT in einem miesen Zustand ist, kostet das JETZT Zuschauer und ist JETZT zum Teil ekelerregend und unzumutbar. Ein "Früher war alles viel Schlimmer also ist sich jetzt beschweren unangebracht"-Vergleich ist im Grunde noch schlimmer als die "Früher war alles besser"-Denke, denn sie fördert geradezu, dass es wieder so wird wie "früher", da du so quasi unterdrücken willst, dass sich etwas ändert, bis es wieder so ist wie früher...ein Paradoxon erster Klasse.
Da kann auch noch so früh mit Kells, Klinge oder Heinrich verlängert werden, da kann auch noch so wenig Sommertheater sein, selbst verschuldete überzogene Erwartungshaltungen und schlechter Service schaden dem Produkt.
Sicherlich, bei den Tausenden von Zuschauern die wir durch die schmutzige Halle jede Saison so verlieren.....Das ist schon hanebüchen, in meinem Bekanntenkreis gibt es nicht Einen, der sich über die Zustände in der Halle aufgeregt hat, nicht Einen. Im Gegenteil: Auch Eishockey ist ein Spiegelbild der Gesellschaft und wie dort wird auch hier lieber jedes Haar in der Suppe gesucht, anstatt sich auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist. Aber ist kein Wunder, die Politik macht uns das ja auch jeden Tag prächtig vor, Hauptsache, erstmal motzen und dagegen, nur dann ist man hipp..... Mal ehrlich: Wer glaubt ernsthaft, daß Herrn Kimm die Anzahl der verkauften Dauerkarten kümmert, wenn am Ende im Schnitt die gleiche Besucherzahl Raus kommt und er weiter mit fetten Aufschlägen in den Play-Offs aufwarten kann ???? Den Mann interessiert Eishockey nicht die Bohne, der braucht nur was, um die Halle zu füllen, dann gibt's halt demnächst Curling vor 4.000 Leuten in Kassel, wenn den Herren Eishockey-Fans die Halle zu schmutzig ist......
Und deswegen zum Thema Anspruch nochmal: Auch in Kassel bleibt Eishockey eine Zuschusssportart, auch wenn ein signifikanter Anteil der Fans offenbar mittlerweile der Meinung ist, etwas Besseres darzustellen - Nein, es wird sich an banalen Dingen kaum etwas ändern.